Ausführlich beschrieben bei

    • Hachtel, M.; Schüpbach, B.; Thiesmeier, B.; Weddeling, K. (Hrsg.) (2009): Methoden der Feldherpetologie. – Bielefeld: 424 Seiten.

Das Verhören ist eine einfache und praxisorientierte Standardmethode zur halbquantitativen und qualitativen Erfassung von Anuren. Sie umfasst das Verhören aller stimmbegabten mitteleuropäischen Froschlurche und ermöglicht Bestandsschätzungen (Anzahl einer Art sowie Anzahl unterschiedlicher Arten). Besonders gut lässt sich die Methode u.a. auf Unkenarten, Knoblauchkröte, Geburtshelferkröte Laubfrosch und Wasserfrosch anwenden. Für Laub- und Wasserfrosch lässt sich die Methode für die Artdiagnose und Bestandsschätzung verwenden. Je nach Art und Ruf reicht das Verhören nicht zur Bestandsschätzung und muss daher durch eine Sichtbeobachtung ergänzt werden. Das Verhören ist etwa 2 Stunden vor Sonnenuntergang bis etwa Mitternacht empfohlen um rufaktive Froschlurchmännchen zu hören. Unterwasserrufer können teilweise auch am Tag gehört werden (Schlüpmann & Kupfer 2009).

Die halbquantitative Erfassung durch artbezogenes Zählen der einzelnen Rufer ermöglicht eine grobe Bestandsschätzung sowohl bezogen auf Einzelgewässer als auch auf die Amphibienpopulation mehrerer Vermehrungsgewässer eines Gebietes. Eine übliche Klassifizierung orientiert sich am 10er-Logarithmus: 1; 2-5; 6-10; 11-50; > 50 (vgl. Hachtel et al. 2009)

Sind FFH-Managementpläne vorhanden, ist die Gewässerbesiedlung bekannt. Darüber hinaus sind in der Regel Hotspots/Amphibienreproduktionszentren bekannt (für Brandenburg z.B. die Karte bei Berger et al. 2011, Amphibienbuch). Zusätzlich verfügen örtliche Herpetologen über Kenntnisse zur Gewässerbesiedlung.

Weitere Quellen

    • Berger, G.; Pfeffer, H.; Kalettka, T. (Hrsg.) (2011): Amphibienschutz in kleingewässerreichen Ackerbaugebieten: Grundlagen, Konflikte, Lösungen. Natur & Text, Rangsdorf.
    • Schlüpmann, M., Kupfer, A. (2009): Methoden der Amphibienerfassung – eine Übersicht. In – Zeitschrift für Feldherpetologie (15): 7-84.