Eine Bewertung des Nitratabbaus kann unter Nutzung eines Modellansatzes zur Analyse des Weg-/Zeitverhaltens unterirdischer Transportpfade sowie der räumlich und zeitlich differenzierten Quantifizierung des Nitratumsatzes im Grundwasser erfolgen (MODEST, Merz et al. 2009). Eine Quantifizierung des Abbaupotenzials diffus eingetragener Nährstoffe, erfolgt über eine redox basierte Bestimmung der Denitrifikationsraten in relevanten Grundwasserleiterkompartimenten.
Ein GIS-basierte Modellansatz ermöglicht räumlich differenzierte Aussagen zum Nitratabbauvermögen im Untergrund vom Zeitpunkte der Infiltration bis zur Exfiltration in die Oberflächengewässer. Hohe Abbauraten sind unter reduzierenden Bedingungen langen Verweilzeiten im Untergrund zu erwarten. Oxische Bedingungen und geringe Verweilzeiten verhindern einen effektiven Nitratabbau.
In Vorbereitung: Für Brandenburg wird aktuell eine Bewertung des Nitratabbaus mit dem Modell MODEST erarbeitet. Die Ergebnisse werden auf den Seiten des Leibniz-Zentrums für Agrarlandschaftsforschung (ZALF) e.V. veröffentlicht.
Quellen:
- Merz, C.; Steidl, J.; Dannowski, R. (2009): Parameterization and regionalization of redox based denitrification for GIS-embedded nitrate transport modeling in Pleistocene aquifer systems. Environmental Geology 58, 7, 1587-1599.
- Steidl, J. (2000): Bedingungen und Möglichkeiten des Wasser- und Stoffrückhalts im Tiefland des Elbeeinzugsgebietes. In: Statusseminar Elbe-Ökologie, Tagungsband 2.-5. November 1999 in Berlin: 86-89; Koblenz (Bundesanstalt für Gewässerkunde) (Mitteilung / Bundesanstalt für Gewässerkunde, Projektgruppe Elbe-Ökologie; 6).